Slowakei


Hohe Tatra: Streifzug durch das kleinste Hochgebirge der Welt - Tag 4

Krivan 2494m

Der Berg Kriváň (Krummhorn) ist der erste dominante Gipfel der Hohen Tarta von Westen aus gesehen und gehört zum Tatra-Nationalpark. Mit seiner typisch schräg nach Nordwesten geneigten Pyramide überragt das Nationalsymbol der Slowakei das Liptauer Talbecken. Mit seinen 2494 m über dem Meeresspiegel gehört der Kriváň zu den höchsten Erhebungen in der Slowakei und in den Karpaten. Spätestens seit der 2 Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt der Krivan als Symbol des slowakischen Nationalbewusstseins: Von 1960 bis 1990 zierte er sogar das Staatswappen der Tschechoslowakei. Heutzutage ziert er die Rückseite der slowakischen Ein-, Zwei- und Fünf-Eurocent-Münzen. Wegen seiner besonders auffallenden Form ist der Berg aber auch noch Thema in verschiedenen slowakischen Mythen und Sagen. Im Jahre 1840 ließen kaisertreue ungarische Monarchisten auf der Spitze des Kriváň einen Obelisken errichten, welcher der Erinnerung an den Aufstieg des sächsischen Königs Friedrich August II. im selben Jahr dienen sollte. Dieser Obelisk wurde einige Jahre später von slowakischen Patrioten bei einem der „Volksausflüge“ – einer Art slowakischer nationaler Wallfahrt – zerstört. Der erste Ausflug dieser Art fand am 16. August 1841 unter Teilnahme von Ľudovít Štúr und Michal Hodža statt. Štefan Marko Daxner organisierte im Jahr des Memorandums von 1861 die größte Wanderung auf den Kriváň. Seit 1955 sind diese Wanderungen auf den Kriváň dem Slowakischen Nationalaufstand von 1944 gewidmet.

( 20. Juli 2019 )

 

Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner

Ausgangspunkt: Unten genannter Parkplatz in der Nähe von Tri studnicky (1140m)


Vom Parkplatz folgt man zuerst der oberhalb der Straße befindlichen rot/grün markierten Tatra-Magistrale zur Weggabelung beim alten Forsthaus Tri studnicky. Nun wendet man sich der grünen Markierung zu, biegt rechts ab und wandert in Richtung Nordosten bergwärts. Schon bald steilt der Wegverlauf zunehmend an und zieht darauffolgend in Serpentinen bis unter die markante Anhöhe des Grunik hinauf. Es geht weiter steil bergauf. In einer langen Aufstiegsquerung passiert man die noch höhere Kote im SW-Ausläufer des Krivans, die Vysna Priehyba (1982m), und betritt die mächtige, vom Krivan herabziehende Schuttrinne Krivansky zlab. Nach etwa 2,5 Std. gelangt man in die Falllinie des markanten Sattela Daxnerovo sedle am südlichen Kamm der Gipfelpyramide. Von rechts mündet hier der blau markierte Pfad in die Route ein und die grünen Markierungen enden. Der alte Weg folgt der Sattel-Falllinie direkt nach oben. Wegen des instabilen Schutts wurden die Markierungen neu angebracht und leiten nun etwas weiter rechts durch festes und verlässliches Felsgelände. Man steigt auf der Kante des südlichen Kammes weiter, wendet sich nach links und erreicht auf der Kammlinie zunächst den Vorgipfel Maly Krivan (2334m). Erst nach dem Maly Krivan erreicht man den Daxnerovo sedlo (2325m), welcher genaugenommen aus drei einzelnen Vertiefungen besteht. Nun trennen Einem nur noch 30 Minuten vom Top. Es geht zunächst entlang des Kammes, dann links hinunter und im Anschluss in leichter Kletterei durch die steile, felsige Flanke hinauf zum geschmückten Gipfel. Auf gleichem Weg steigt man zunächst bis zur Weggabelung mit den grünen Markierungen bergab. Ab hier verfolgt man nun den blau markierten Pfad unterhalb des südlichen Kammes im einem weiten, stets abfallenden Bogen und gelangt über den etwas eintönigen, langgestreckten Rücken Pavlov chrbat und durch die darauffolgenden Latschengassen die Tatra-Magistrale beim See Jamske pleso. Von hier geht es auf der Magistrale zuerst in östliche, dann in südöstliche Richtung, vorbei an der Weggabelung im Tal Furkotska dolina bis nach Strbske Pleso.

Charakter: Lange und anstrengende Gipfeltour auf das slowakische Wahrzeichen. Stark frequentiert! Einige steile Felspassagen unterhalb des Gipfels verlangen Trittsicherheit und etwas Klettergeschick. Die Besteigung ist nur bei sicheren Verhältnissen zu empfehlen.

Distanz: 16,40 km

Höhenunterschied: 1332 Hm

Gehzeit: Tri studnicky – Grunik ca. 1 Std., Grunik – Daxnerovo sedlo ca. 2,5 Std., Daxnerovo sedlo – Krivan 0,5 Std., Abstieg: Krivan – Jamske pleso ca. 2 – 2,5 Std., Jamske pleso – Strbske Pleso ca. 1 – 1,5 Std.

Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, nur im Strbske pleso

Parkmöglichkeit: Gebührenpflichtige Parkplätze an der Cesta-Slobody-Straße bei der Bushaltestelle in der Nähe von Tri studnicky

Tourenplan zum Ausdrucken!
Krivan (2494m).pdf
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GPS Track & Höhenprofil

GPSies - Tri Studnicky (1140m) - Krivan (2494m) - Strbske Pleso (1340m)

Der 4. Tag galt einzig und allein dem Wahrzeichen der Slowakei, dem Krivan (2494m). Zuerst stiegen wir früh morgens vom Berghotel Popradske pleso über den rot markierten Wanderweg etwa 4,5 k und 250 Höhenmeter nach Strbske Pleso ab und bezogen im Hotel Crocus, welches wir am Vorabend gebucht hatten, Quartier. Anschließend brachte uns ein Taxibus nach Tri Studnicky zum Ausgangspunkt unserer Krivan-Überschreitung.

Die Bilder zur Tour

Nach einer herrlichen Dusche, einem anschließenden guten Abendmahl im Hotel Crocus zogen wir in Strbske pleso noch etwas um die Häuser und ließen bei ein, zwei Bierchen den Abend gebührend ausklingen. Ausgeschlafen und einigermaßen erholt ging es gleich um 9.00 Uhr zum Bahnhof, von wo uns der Zug zurück nach Stary Smokovec brachte. Daraufhin traten wir die laaaange Rückreise nach Österreich an. Sicherlich werden wir den polnischen Teil der Hohen Tatra auch noch nachholen.