Auf die höchste Erhebung des Grazer Berglands
Hochlantsch 1720m
via Franz-Scheikl-Klettersteig
Der höchste Berg des Grazer Berglands spielt so manche Facetten des Alpinismus: einen familienfreundlichen und unschwierigen Anstieg von der Teichlalm und mit dem „Franz-Scheikl-Klettersteig“ ein alpines Unterfangen durch die Nordwand von Breitenau herauf. Ein weiterer Anstieg von Breitenau führt über das Wallfahrtskircherl „Schüsserlbrunn“ und den „Steirischen Jockl“ Somit hat eine Tour auf den Hochlantsch landschaftliche und kulturelle Abwechslungen zu bieten. So wird dem Quellwasser des Wallfahrtskircherl eine wundersame Heilkraft zugeschrieben. Der Sage zufolge soll das Kind einer ungarischen Gräfin an diesem Ort sein Augenlicht durch das Auswaschen der Augen mit dem Wasser wiedererlangt haben. Schließich noch einen aus Mixnitz, von wo der längste Anstieg zu seinem Gipfel führt und im Anschluss an eine Begehung der Bärenschützklamm in Angriff genommen werden kann. Aufgrund der phänomenalen Rundumsicht und der einfachen Erreichbarkeit ist der Hochlantsch ein beliebtes Ausflugsziel im Umfeld der Stadt Graz. Wer besonderes Glück hat, der kann auch die mächtigen Steinböcke und Gämsen des Hochlantsch beobachten.
( 27. Mai 2016 )
Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner
Ausgangspunkt: Parkplatz Gasthaus Zirbisegger (ca. 1000m), Breitenau
Vom Parkplatz folgt man dem markierten Wanderweg Nr. 740 in Richtung „Schüsserlbrunn“ über eine Wiese in den Wald hinein. Bei der beschilderten Abzweigung „Franz Scheikl-Klettersteig“ hält man sich links und verlässt den markierten Wanderweg. Zuerst quert der Weg einige Forststraßen und zieht daraufhin durch grasigen und felsdurchsetzten Wald bis zu einer alten Holzhütte empor. Bei der Hütte rechtshaltend erreicht man in wenigen Minuten über einen gut ausgetretenen und mit Steinmännern markierten Steig den Einstieg des Klettersteiges. Zu Beginn des „Franz-Scheikl-Klettersteigs“ geht es über ein Gratstück hinauf (A/B), an dessen Ende man Gehgelände erreicht und eine Schlucht quert. Daraufhin helfen einige Steigbügel über ein senkrechtes, zum Teil abdrängendes Steilstück (B/C) hinweg, bevor das Gelände neuerlich leichter (A/B) wird. In weiterer Folge führt der Routenverlauf über einige teilweise erdige Passagen und einen Gratverlauf mit abgelutschtem Fels (B) zu leichterem grasigem Gelände höher. Über einen leicht ausgesetzten Grat (B/C) erreicht man eine Schulter, an welcher sich das Steigbuch befindet Nun folgt eine kurze Querung (A/B) mit anschließendem kurzem Abstieg (B) zu der nächsten Rinne, welche im Gehgelände gequert wird. Erneut geht es aufwärts über einen kurzen, aber mit Trittbügeln entschärften Kamin (B/C) zum Gratverlauf. Dieser Grat (B) läuft nun zur finalen Schlüsselstelle aus. Hier hat man nun zwei Varianten zur Auswahl: leicht in der schuttigen Rinne (A) links neben der Grat hinauf zum Ausstieg, oder die spektakulärere Variante direkt über den ausgesetzten Grat. Dabei klettert man senkrecht, leicht abdrängend (C) hinauf auf den luftigen Grat. Im oberen Bereich wird der Gratverlauf etwas einfacher (B/C), bevor man daraufhin in eine Platte queren muss. Die beiden Trittklammern helfen erst, wenn man einen ganz kleinen Tritt und den sehr exponierten Spalt ausgenutzt hat (C). Nun wieder auf oder knapp neben der Kante (C) zum Scheitelpunkt, dann folgt die auslaufende Querung (B/C, dann B) zum Ausstieg des Klettersteigs. Um den geschmückten Gipfel des Hochlantsch zu erreichen, folgt man letztendlich linkshaltend den gut ersichtlichen Steigspuren durch die Latschengassen. Der Abstieg verläuft über den Westrücken zuerst entlang der Nordabstürze durch Latschen nach Süden und in weiterer Folge durch lichten Hochwald zum „Steirischen Jockl“. Von hier führen unzählige Holzstufen abwärts zum sehenswerten, in die Felswand gebauten Wallfahrtskircherl Schüsserlbrunn und weiter hinunter zum markierten Wanderweg Nr. 740, welcher uns zurück zum Ausgangspunkt bringt.
Charakter: Schöner und gut versicherter Klettersteig (C) auf den höchsten Gipfel des Grazer Berglandes. Der Steig nutzt geschickt diverse Rinnensysteme aus und quert immer leicht ansteigend bis zur aussichtsreichen Hochfläche. Mit dem Besuch des Wallfahrtskircherl "Schüsselbrunn" bietet die lohnende Runde nebenbei landschaftliche und kulturelle Abwechslung.
Distanz: 6,53 km
Höhenunterschied: 724m
Gehzeit: Parkplatz – Einstieg Klettersteig ca. 1 Std., Klettersteig ca. 1,5 Std.., Ausstieg Klettersteig – Hochlantsch ca. 15 Min., Hochlantsch – Steirischer Jockl ca. 1 Std., Steirischer Jockl – Ausgangspunkt ca. 1 Std.
Einkehrmöglichkeit: „Steirischer Jockl“ (1398m)
Parkmöglichkeit: am oben genannten Parkplatz beschränkt vorhanden. Der gebührenpflichtige Parkplatz ist rasch überfüllt!
Die Bilder zur Tour