Bei Vollmond zum Sonnenaufgang auf den Gipfel

Großes Wiesbachhorn 3564m

( 29.-30 August 2015 )

Das Große Wiesbachhorn ist mit seiner Höhe von 3564m der zweithöchste Gipfel des Bundeslandes Salzburg, der dritthöchste der Glocknergruppe und zählt allemal zu einem der imposantesten Gipfeln in der Kette der Hohen Tauern. An diesem Wochenende stand das Fischbachhorn, wie es in früheren Zeiten genannt wurde unter meiner Führung im Touren-Programm des ÖAV Gmundens. Bereits am Vorabend erweckte der „Beinahe-Vollmond“ mein Interesse. Nach kurzer Recherche: Morgen ist tatsächlich Vollmond. Das wäre doch etwas!

Vom Treffpunkt Pendlerparkplatz Regau ging es tags darauf in Fahrgemeinschaften und einer gut 2stündigen Autofahrt zum Parkplatz des Alpenhauses Kesselfall. Gemütlich mit Bus und dem Lärchenwand-Schrägaufzug erreichten wir unseren Ausgangspunkt die Moosersperre.

Ab hier war Schluss mit der Gemütlichkeit, denn fortan ging’s per pedes weiter! Obendrein heizte uns die Sonne ziemlich ein. Von Elan getrieben überquerten wir die beiden gewaltigen Staumauern der Moosersperre, und Drossensperre bis hin zum Steigbeginn des Heinrich-Schwaiger-Haus/Wiesbachhorn. Anschließend stiegen wir in der „Nachmittagsglut“ die etwas eintönigen Kehren im sandigen Gestein zur Hütte hinauf. Die Mühen des Anstiegs wurden jedoch immer wieder mit einem imposanten Tiefblick auf die Stauseen belohnt. Nach dem Zimmer- bzw. Lagerbezug stand Chillen auf der sonnigen Terrasse auf dem Programm. Bei dieser Gelegenheit stellte ich meine Vision „Vollmondtour“ zur Diskussion und wartete gespannt auf Antwort. Es dauerte nicht allzu lange bis eine Einigung aller 14 Teilnehmer feststand. Aufstieg bei Vollmond pünktlich um 3.30 Uhr morgens, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang um 6.25 Uhr am Gipfel des Großen Wiesbachhorns zu sein. Gesagt, getan!

Tagwache!!! Mit unseren Stirnlampen bewaffnet folgten wir dem Steigverlauf durch den mit Drahtseilen versicherten, gestuften Kamin zu den darüber liegenden Bändern (I) und weiter auf den Gipfel des Unteren Fochezkopf (3023m), von dem wir im Lichtkegel unserer „Hirnbirnen“ zum Oberen Fochezkopf (3159m) gelangten. Über die Reste des ehemaligen stolzen „Kaindlgrat“, führte unsere beeindruckende Vollmondtour hinauf zur breiten Wielingerscharte unterhalb des Gipfelaufbaus des Wiesbachhorns. Dem Gratverlauf nach links folgend, zunehmend steiler werdend stiegen wir über abwärtsgeschichtetes, sandiges Gestein empor zur Gratkante und in weiterer Folge zum Gipfel. 5.55 Uhr standen wir schlussendlich allesamt am Gipfel des Gr. Wiesbachhorns (3564m) ... und ...

… und warteten gespannt auf den Sonnenaufgang. TRAUMHAFT! Der Glockner, der Venediger und all die umliegenden Berggipfeln erstrahlten bei den ersten Sonnenstrahlen langsam in goldenem Glanz. Im Nachhinein gesehen eine kluge Entscheidung, die mit Sicherheit für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird.

Nach dem traumhaften Gipfelerlebnis folgten wir dem Anstiegsweg zurück zur Hütte, wo das vereinbarte, stärkende Frühstück bereits von allen „Vollmondwanderern" herbeigesehnt wurde.

Danach stieg die Gruppe weiter zur Moosersperre talwärts. Letztendlich ging es über den „Kräuterlehrpfad“ zur Furthermoar Alm, wo der Abschluss gebührend gefeiert wurde.

Lg. ÖAV Gmunden, Wizi & die Teilnehmer