Zweifelsohne der beliebteste "Eisriese" der Ötztaler Alpen

Similaun 3606m

( 13. - 14. August 2016)

Nähere Detais zur Tour siehe Seite 1


Dieser mächtige Gletscherdorn ist einer der stolzesten und gleichzeitig am meisten bestiegene Gipfel der Ötztaler Alpen. Seine Schauseite ist ohne Zweifel seine überfirnte Nordwand, einst ein begehrter und makelloser Eisanstieg. Vom allgemeinen Gletscherschwund werden seit Jahren aber auch die hochgelegenen Eis- und Firnwände nicht verschont, und so hat auch die 400 m hohe Similaun-Nordwand viel von ihrer einstigen Pracht eingebüßt. Dennoch zählt er heute noch immer zu den „Modebergen Österreichs“. An diesem Wochenende stand der 3606m hohe Modeberg unter meiner Führung im Programm des ÖAV Gmunden. Die Anmeldeliste war rasch voll, einige sogar auf der Warteliste und ein Aufstocken auf der Similaunhütte leider nicht mehr möglich. Letztendlich reisten 17 begeisterte Hochtourenfreunde ins kleine, idyllische Bergsteigerdorf Vent nach Tirol. Eine gewisse Unsicherheit bereitete uns der Zustieg zur Martin Busch Hütte, da es

in diesem Bereich erst kürzlich einen massiven Felssturz gegeben hat und dadurch der Weg gesperrt war. Doch gleich bei der Ankunft am Parkplatz in Vent gab es Entwarnung! Die Arbeiten waren fertig, der Weg wurde von der rechten auf die linke Seite der Niedertaler Ache verlegt. Somit stand uns nichts mehr im Wege. Mit schwerem Hochtourengepäck wanderten wir erst einmal in moderatem Tempo zur Martin Busch Hütte, wo dann auf der Sonnenterrasse gemütlich pausiert wurde.

Anschließend ging es entlang des Hinterjochbaches, anfangs bequem mit geringer Steigung im Talgrund, dann steiler werdend auf einer Seitenmoräne des Niederjochferners zur Similaunhütte (3016m) aufwärts. Rechts begleitete uns dabei der kaum vergletscherte Kreuzkamm mit der Kreuzspitze und dem Saykogel, linker Hand der Marzellkamm. Bereits von der Terrasse der Similaunhütte bot sich ein beeindruckender Blick auf den mächtigen Ötztaler Eisriesen und der gesamte morgige Gipfelanstieg war sehr gut ausmachbar. Man spürte förmlich die Vorfreude auf MORGEN!

Tags darauf – TAGWACHE um 5.00 Uhr. Auf obligatorisches „Hütten-Wasch-Prozedere“, einem ausgiebigen Frühstück erfolgte um 6.15 Uhr der Start zur Gipfelbesteigung. Nach wenigen Minuten im Moränenschutt erreichten wir unseren Anseilplatz am Ansatz des Niederjochferners. Wie üblich wurden die 3 Seilschaften bereits am Vorabend eingeteilt und verkündet, sodass heute beim Betreten des Gletschers nur mehr das „obligatorische Anseilprozedere“ anstand.

Angeseilt stiegen daraufhin unsere Seilschaften über den eher flachen Niederjochferner zum Westgrat des Gipfelhanges höher. Über Blöcke, Felsen und einer eleganten, teilweise ausgesetzten Firnschneide erreichten wir den geschmückten Gipfel des Ötztaler Eisriesen.

Mit freudigen Gesichtern und bei Postkartenwetter konnten sich alle Teilnehmer am Gipfel die Hände schütteln und sich zur erfolgreichen Besteigung gratulieren.

Nach einer ausgedehnten Gipfelpause ging es wiederum zurück zur Similaunhütte.

Während eine Gruppe anschließend noch die „Ötzi-Fundstelle“ unterhalb der Fineilspitze aufsuchte, erstürmte eine 8köpfige „Speedtruppe“ noch den 3514m hohen Gipfel.

 

 

Gratulation an dieser Stelle nochmal an alle Teilnehmer der Hochtour!