Auf einsamen Pfaden durchs Tote Gebirge
Schrocken 2281m, Liezener 2367m, Warscheneck 2388m & Toter Mann 2133m
Das Tote Gebirge ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Es ist ein stark verkarstetes und großteils vegetationsloses Plateaugebirge im Bereich der nördlichen Steiermark und des südlichen Oberösterreich, zwischen Trauntal im Westen und Stodertal im Osten und bietet aus allen Himmelsrichtungen unzählige empfehlenswerte Zustiege von familienfreundlich bis zur großen Bergtour. Eine lohnenswerte Überschreitung auf eher einsamen Pfaden aus Osten her über den teils versicherten Schrocken-Grat kommend bis hin zur Dümler Hütte mit Abstieg nach Roßleithen möchte ich euch hier näherbringnen.
( 6. - 7. Sept. 2014 )
Anfahrt: Auf der Pyhrnautobahn A9 bis Abfahrt St. Pankraz/Hinterstoder und weiter nach Hinterstoder.
Ausgangspunkt: Parkplatz der Hinterstoder Höss-Bergbahnen
Vom Parkplatz schwebt man zuerst einmal gemütlich mit der Gondel bzw. Sessellift zur Bergstation „Hutterer Höss (1853m)“. Von der Bergstation folgt man dem breiten ÖAV-Weg Nr. 37 über freies Terrain in südliche Richtung, am „Schafkogelsee“ vorbei (atemberaubende Aussicht hinüber zum „Großen Priel (2515m)“ & „Spitzmauer (2446m)“) auf den latschenbewachsenen Rücken des Schafskögel (1990m) zu. Nach der Kuppe geht es zuerst wieder ca. 30 Höhenmeter tiefer, bevor der markierte „Hans Rubenzucker Steig“ (Nr. 217) an den Beginn des unvermittelt empor ziehenden Nordgrates des Schrocken (2281m) heranführt. Rechts neben der felsigen Schneide höher, luftig über dem trichterförmigen Tal des „Hinteren Weißenbachgraben“, um schließlich via leichten seilversicherten Klettersteig (Schwierigkeit A/B) über die immer steiler werdende Felsschneide, teils ausgesetzt, an den obersten Gipfelaufbau des Schrocken zu kommen, wo es weiterhin ziemlich steil, aber wieder in reinem Gehgelände, dem höchsten Punkt mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch entgegen geht. Vom Gipfel des Schrocken halten wir uns links, wandern auf dem markierten Steig weiter in NO-Richtung zur Elmscharte und dann in Kehren hinunter in die Wetterlucke. Rasenflecken, von riesigen Steinblöcken durchsetzt, zwischen denen sich der Steigverlauf hindurchschlängelt, zeigen ein neues Gesicht der Urlandschaft des Toten Gebirges. Von hier zieht der Weg hinüber in das blockige Hochtal namens „Zwischenwänden“ zwischen Torstein und dem Warscheckstock, aus welchen der Steig anfangs in vielen schottrigen Kehren, dann durch felsdurchsetztes leichtes Klettergelände auf den Rücken des Warscheneckstocks zum Gipfel des Liezener (2367m) führt. Nun folgt man dem 219er Steig in NO-Richtung weiter zur höchsten Erhebung, dem Warscheneck (2388m). Jetzt beginnt der Abstieg entlang des „Via Alpina“ Weges E1(201). Zuerst über das Plateau, dann nach rechts steil und etwas ausgesetzt hinunter zum Toten Mann und weiter zum Rote-Wand-Sattel. Vom Sattel folgt man anschließend dem Weg Nr. 293 zuerst über latschenbestückten Almboden, dann durch Hochwald hinunter zur Dümler Hütte (1495m) und weiter über die Stummermühle nach Roßleithen.
Charakter: Anspruchsvolle und sehr lange alpine, aber sehr lohnenswerte Überschreitung des Toten Gebirges mit ausgesetzten Passagen. Der luftige Aufstieg auf den Schrocken via Nordgrat über den „Hans-Rubenzucker Steig“ (A/B) erfordert Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Vorsicht auch bei Nebel - Es kann schnell zu Orientierungsschwierigkeiten kommen!
Gehzeit: Hutter Höss – Schrocken 1,5 Std., Schrocken – Elmscharte – Wetterlucke 1 - 1,5 Std., Wetterlucke – Zwischenwänden – Liezener – Warscheneck 2 Std., Warscheneck – Toter Mann ca. 1 Std., Toter Mann – Rote-Wand-Sattel – Dümler Hütte ca. 1 - 1,5 Std., Dümler Hütte – Roßleithen ca. 2 Std.
Höhenunterschied: 1294m
Distanz: 19,5 km
Einkehrmöglichkeit: Berggasthof Huttererhöss, Löger Hütt`n, Restaurant „Bärenhütte“ Höss & Dümler Hütte
Parkmöglichkeit: Am großen Parkplatz der Hinterstoder Höss-Bergbahnen ausreichend vorhanden.
Die Bilder zur Tour!