Spering 1605m, Schillereck 1748m, Hochsengs 1838m, Gamskogel 1710m, Rohrauer Größtenberg 1810m, Seehagelmauer 1809m & Hoher Nock 1963m

Sengsengebirgsüberschreitung

mit Übernachtung im Uwe-Anderle-Biwak

Östlich des Klauser Stausees beginnt das Gebiet des Nationalparks Kalkalpen mit dem Sengsengebirge, einem fast 20 km langen Gebirgskamm, der knapp an der 2000er Marke kratzt. Zwischen den wenig markanten Gipfeln erstreckt sich ein kleines, weitgehend wasserloses Kalkplateau und dennoch interessantes Wanderparadies. Für eingefleischte Bergfexe ist die Überschreitung des Sengsengebirges einfach ein absolutes MUSS!

( 19. - 20. Oktober 2013 )

 

Anfahrt: Klaus > siehe Google Maps Routenplaner

Ausgangspunkt: kleiner Wanderparkplatz im Pertlgraben

Höhenunterschied: 2951m

Distanz: 27,83 km


Tourenplan zum Ausdrucken!
Sengsengebirgsüberschreitung.pdf
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GPS Track & Höhenprofil

GPSies - Sengsengebirgs-Überschreitung

Für dieses Wochenende hatten wir eigentlich noch gar keinen Plan. Wo sollte es nur hingehen? Nach längerem Rätselraten, ewigen hin und her brachte Babsi schlussendlich die Überschreitung des Sengsengebirges ins Spiel. „Genau, de is eh nu offen! Des moch ma!“ Es war beschlossen!

Tags darauf, Samstagvormittag steuerten Angela, Babsi & ich den Budergraben in Windischgarsten an, wo wir das zweite Auto platzierten. Gleich darauf fuhren wir zurück nach Klaus in Pertlgraben zum eigentlichen Ausgangspunkt der Tour. Nach der obligatorischen Aufwärmphase mit Bergstiefel schnüren, Adjustieren und Rucksack schultern konnte es losgehen.

1. Tag: Pertlgraben - Spering 1605m - Schillereck 1748m - Hochsengs 1838m - Uwe Anderle Biwak 1583m

Aus dem Pertlgraben leitet der Steig Nr. 465 gleich einmal steil durch den Wald empor. Obendrein erleichterte das schwere Gepäck am Rücken den „Bergaufhatscha“ nicht gerade. Immer wieder quert oder benützt der Anstieg kurz die Forststraße. Unterhalb des Siebenstein-Gipfels vorbei leitet der Steig zur verfallen Haidenalm (1375m) und weiter zur Abzweigung Spering hinauf. Selbstverständlich konnten wir diesen Gipfel nicht einfach so links liegen lassen! Also folgten wir zügig den markierten Serpentinen durch den bewaldeten Nordhang hinauf zum Hauptkamm und anschließend ohne größeren Höhenunterschied westwärts zum aussichtsreichen Gipfel des Sperings (1605m). Nach der verdienten Gipfelrast führte unser Wegverlauf wieder hinab zur Weggabelung. Nun hielten wir uns jedoch nach links und folgten der Beschilderung „Schillereck“ die Forststraße hinauf zur Funkstation. Vom Sattel „Auf der Hutn“, in welchen auch der markierte Weg Nr. 460 vom Speringbauer heraufzieht, führt der „Sengsengebirgs Höhenweg“ in einem Auf und Ab, teils durch Latschengassen direkt am Kammverlauf in östliche Richtung zum Schillereck (1748m), der zweiten Station des ersten Tages. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit gönnten wir uns hier nur eine kurze Pause. Der Steig ändert sich nicht wesentlich. Er leitet erneut hinab in eine Mulde (1585m) und von dieser hinauf auf den Hochsengs (1838m). Die Sonne stand schon tief am Horizont. Unterhalb des Hochsengs-Gipfels, in der darauffolgenden Mulde konnte man bereits unser Übernachtungsdomizil, das Uwe-Anderle-Biwak ausmachen. Das Schild besagte aber immerhin noch 1 Stunde. Somit trödelten wir hier auf dem dritten Gipfelziel auch nicht sehr lange und traten den Abstieg zum Biwak an. Teilweise mit Drahtseilen und Trittbügeln gesichert leitet der Steigverlauf über Platten („Hales Örtl“) zur Biwakschachtel hinunter. Nach ca. 7 ½ Stunden Fußmarsch erreichte unsere Gruppe das Biwak. Keine Menschenseele – wir waren völlig alleine! Zuerst genossen wir 3 einmal den Sonnenuntergang, dann richteten wir unser Schlafplatzerl her und packten unsere Verpflegung aus. WOW, was kam da alles zum Vorschein!!! 1 Flasche Wein, Tee, Wurstsemmeln, Tomaten, Käse, Erdnüsse, Pistazien, Früchtebrot, a klans Schnapserl und a hauf’n Wossa. Jetzt wisst’s, wieso das ma so gschleppt haum! GUTE NACHT! PS: Zu späterer Stunde haben sich noch drei weitere Bergfexe zu uns gesellt.

2. Tag: Uwe Anderle Biwak 1583m - Gamskogel 1710m - Rohrauer Größtenberg 1810m - Seehagelmauer 1809m - Hoher Nock 1963m - Budergraben

Am zweiten Tag, gleich nach einem verspäteten Frühstück ging es nach gleicher Manier, mit schweren Beinen, aber leichteren Rucksack weiter. Vorbei am begehrten Fotofenster „Luckerte Mauer“ steilte der Streckenverlauf zum Gamskogel (1710m) hin gleich wieder 200 Hm an. Von hier ging es dann teilweise etwas luftig, teilweise in Latschengassen, bergauf und bergab am Kamm weiter zum Rohrauer Größtenberg (1838m). Es änderte sich wenig! Auf und Ab, auf und ab, der Wegverlauf über den Rottalsattel nimmt beinahe jedes kleinere Hügerl wahr. Kurz vor dem „Nock“, der höchsten Erhebung dieses Gebirgsstockes nutzten wir eine Möglichkeit unser „Gipfelhopping“ auszuweiten und statteten der eher einsamen Seehagelmauer ((Seekopf) 1809m) einen Besuch ab. Schon von weitem konnte man den regen Ansturm auf den begehrten „Hoher Nock (1963m)“ ausmachen, doch hier, hier auf der Seehagelmauer konnten wir 3 den Gipfel für uns alleine in Anspruch nehmen und genussvoll jausnen. Trotz allem gehörte auch der Nock zur Überschreitung! Also machten wir uns auf die Socken, um auch noch einen weiteren Gipfelsieg einzufangen. Nachdem wir auch an diesem begehrten Gipfelziel noch eine kleine Pause einlegten folgten wir dem 463-ÖAV Weg talwärts. Das Verlangen nach einem warmen Essen prägte schön langsam unsere tiefsten Gedankengänge, somit beschlossen wir einstimmig (Ja, wir können das auch!!!) das Gamsplan und den Hagler von unserer Liste zu streichen und über den „Budergrabensteig“ direkt ins Tal abzusteigen. Bei wohlverdienter Kost im GH Waldhof ließen wir die beiden Tage nochmals gedanklich Revue passieren. MAHLZEIT!

Fazit: 2 Tage, ca. 15 Std. Gehzeit, 28 km & knappe 3000 Höhenmeter.