Schartwand 2339m, Eiskogel 2321m & Tauernkogel 2247m

Tourendetails siehe Seite 1

( 28. April 2012 )

What a day! Strahlend blauer Himmel und hochsommerliche Temperaturen sollten Gabi, Wolfgang und mich an diesem Frühlingstag bei unserer Schneeschuhtour zu einigen landschaftlichen Glanzpunkten im Tennengebirge begleiten.

Vom Parkplatz in der Wengerau folgten wir dem markierten Sommerweg Nr. 2 bzw. 201 nach rechts über bereits schon saftig grüne Bergweiden in Richtung des dort beginnenden Sträuchergürtels.

Aber der Schein trog, denn in höheren Lagen leuchtete bereits das reflektierende Weiß unter den Sonnenstrahlen. Es dauerte auch nicht lange und schon konnten wir mit dem Gestapfe im noch vorhandenen Winterübel beginnen. Irgendwie hatten wir alle drei den Schnee schon satt! Doch in höheren Regionen der Bergwelt wird er uns wohl noch ein Weilchen begleiten. Abgebrochene Äste und gefällte Bäume gaben deutliche Spuren einer abgegangenen Lawine frei, die jedoch für uns keinerlei Gefahr mehr darstellte.

Es half alles nichts – Also los! Die schweren Schneeschuhe noch fest am Rucksack verzurrt, stiegen wir am Kegelrand, entlang der noch ersichtlichen Markierungen aufwärts. Bei jedem Schritt, jedem Tritt wurde uns klarer, es war nicht gerade ein Tag, an welchem die Motorik so richtig rund lief. Selbstverständlich trotzten wir den Mühen und stiegen unaufhörlich, die zum Teil aperen, dann wiederum schneebedeckten Kehren der steilen Forststraße zur „Johann Stüdl Gedenktafel“ und weiter bis zur nächsten Weggabelung durch den Wald auf.

Von nun an wandte sich der Routenverlauf von dem Karrenweg nach links ab und mündete in ein teils mit Matsch und Schnee bedecktes Steiglein, an dem stellenweise eine hölzerne Steighilfe zum Vorschein kam. Diesem folgte unser Wandertrio weiter bergwärts zur 1531m hoch gelegenen Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte, die im Sommer, als auch im Winter mit ihrem Aussichtsbalkon auf der Südseite des Tennengebirges die Tourengeher nur so anlockt. Nur heute waren wir fast alleine unterwegs. JUHUUU!!! … jetzt breitete sich ein freudiges Lächeln in unseren Gesichtern aus, denn die Pforten der Hütte standen weit offen.

Die Wirtin begrüßte uns und versorgte uns mit einem kühlen „Hopfen-Limo-Getränk“. Die famose Aussicht ins maigrüne Tal mit den umliegenden weiß angezuckerten Berggipfeln war jeden mühsamen Schritt wert – EINFACH HERRLICH!

Nach dem „Elektrolyttanken“ und kurzem Durchschnaufen wandten wir uns dem weiteren Aufstieg zu.

Mit den „Schneetellern“ an den Füßen stiegen wir nun den steilen freien Hang oberhalb der Hütte in weiten Serpentinen in das weite, zur Tauernscharte hinaufziehende Kar aufwärts.

Aufgrund des stetigen Nachdrückens und der kurzen Rutschphasen im sulzigen Schnee, kostete jeder Tritt gleich doppelt soviel Kraft. Über die originellen Geländepunkte „Jausenstein“, „Tauernschartenloch“ und „Sanatorium“ erreichten wir schlussendlich mühevoll das große Tor zur Hochfläche des Tennengebirges. Somit hatten wir bereits 1143 Höhenmeter hinter uns gelassen – KEUCH!!!

Jetzt hatten wir auch den „Überblick“ zu unseren drei Gipfelzielen. WOW!!! Ein fantastischer Blick. Links der Eiskogel (2321m), rechts der Tauernkogel (2247m) und gerade vor uns die Schartwand (2339m), an welchem das einzige in Österreich befindliche „Gläserne Gipfelkreuz“ steht. Fortan umwanderten wir den so genannten „Napf“ in einem Linksbogen, stiegen 30m in eine Mulde ab und drehten uns anschließend geradewegs auf die Südseite der Schartwand zu. Anfangs mäßig steil, dann immer mehr ansteilend stiegen wir die gedachte Routen bis zur abgeblasenen Fläche vor, wo wir ein Schneeschuhdepot einrichteten. Befreit vom Winterutensil kämpften sich Gabi, Wolfgang & ich die letzten Meter zum gläsernen Gipfelkreuz hoch. EIN TRAUM!!! Bei einer wohlverdienten Jausenpause genossen wir den atemberaubenden Weitblick auf die Glocknergruppe und den Rundumblick über das weitere Gipfelmeer.

Anschließend folgten wir unseren Aufstiegsspuren zurück in die Mulde und schraubten uns in weiteren Kehren wiederum 200 Hm durch die Nordflanke zum Gipfel des Eiskogels empor. Auch auf dessen höchsten Punkt entstanden jede Menge geniale Bilder.

Zu guter Letzt beschlossen wir drei noch den Tauernkogel mitzunehmen. Also begann erneut der Abstieg in die Mulde. Von dort zurück zur Tauernscharte und auf einem nach Süden drehenden Jagasteig hinauf zum dritten Gipfel des Tages, wo ein riesiges hölzernes Gipfelkreuz zum Fotoshooting wartete.

Nachdem alle drei Gipfelziele abgearbeitet waren, ca. 1700 Höhenmeter im Aufstieg überwunden wurden, freuten sich alle drei auf die Sonnenterrasse der Hütte. Also gab es nur ein Kommando: Nichts wie ab! Erstmals hinab in die Tauernscharte und des Weiteren im „Telemarkskiing“ beinahe in der Direttissima die steile Rinne zur Hütte zurück.

 

Mehr glaube ich, braucht man hier gar nicht zu erwähnen. Ups - da hat der Wolferl wohl seine Latschen vergessen!

Nach einer ausgiebigen Rastpause folgten wir schlussendlich der Aufstiegsroute zurück ins Tal. Aber das dicke Ende kommt immer erst zum Schluss!!!

Alle wissen es – auch wir wussten es!!!  Wir hatten es auch im Gebäck, … doch … siegte scheinbar die Faulheit. Keiner von uns cremte seine Haut mit Sonnenschutz ein und somit trugen wir einen Sonnenbrand davon, dass tagelang unsere strammen Wadeln nur so feuerrot leuchteten.

 

Fazit: Bei solchen Bedingungen sollte man den Sonnenschutz keinesfalls vergessen. Schön war’s trotzdem!

 

Lg. Das WB-Team