Deutschland


Eine lange Tour zwischen Stille und Trubel

Wendelstein-Überschreitung

via

Käserwand (1690m), Wildalpjoch (1720m), Seewand(köpfl) (1663m), Lacherspitz(e) (1724m), Kesselwand (1721m), Soinwand (1751m), Wendelstein (1838m), Kirchwand (1479m), Schweinsberg (1511m) & Breitenstein (1622m) & Bockstein (1575m)

 Der Wendelstein ist ein 1838 m hoher Berg der Bayerischen Alpen. Er gehört zum Mangfallgebirge, dem östlichen Teil der Bayerischen Voralpen. Er ist der höchste Gipfel des Wendelsteinmassivs. Wegen seiner exponierten Lage bietet er eine sehr gute Aussicht ins Bayerische Alpenvorland und ist umgekehrt im weiten Umkreis zu erkennen. Ein Geheimtipp ist der Wendelstein längst nicht mehr. Nicht nur für Wanderer, auch für Meteorologen und Sternengucker stellt der Berg ein attraktives Ziel dar. Nichts desto trotz sind die Wanderungen auf den Aussichtsberg im Mangfallgebirge abwechslungsreich und schön zu begehen. Bei der Durchwanderung des Wendelsteinmassivs erlebt man das ganze Spektrum des Bergwanderns: Wiesen und Wälder, traumhaftes Panorama, viele Gipfeln und stille wie auch stark frequentierte Wege.

( 3. Juni 2017 )

 

 

Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner

Ausgangspunkt: Parkplatz Bahnhof von Bayrischzell (805m)


Vom Bahnhof führt der Wegverlauf durch den Ort entlang dem Larchbach (Nr.: 651) hinauf zum Sudelfeld und der Sudelfeldstraße. Nach wenigen Metern direkt auf der vom Motoradtourismus stark frequentierten Straße erreicht man die Lacheralm. Hier verlässt man zum Glück die Sudelfeldstraße rasch wieder, hält sich links und folgt dem Fahrweg

in Kehren durch schöne Wald- und Wiesenlandschaften aufwärts über den Mitterberg hinweg. Eine Straße (Nr. 10/11) führt dann nordöstlich zur Lacheralm hinauf, endet wenig später und teilt sich in 3 Wanderwege. Hier wendet man sich dem ganz rechten Wanderweg zu und folgt diesen zur Kammhöhe zwischen Wildalpjoch und Käserwand bergwärts. Nun rechtshaltend erreicht man in wenigen Minuten das erste Gipfelziel der Rundtour, die Käserwand. Unsere heutige Runde führt nun weiter entlang des Kammes in westliche Richtung zum Wildalpjoch, einem weiteren östlichen Vorposten der Wendelsteingruppe. Auch dieser bietet hervorragende Ausblicke ins Inntal und lädt zu einer kurzen Rast ein. Ab dem Wildalpjoch folgt man dem gut markierten Wanderweg direkt auf die Lacherspitze zu. Dabei bietet sich die Möglichkeit für Gipfelsammler das nur wenige Meter abseits des Weges befindliche Gipfelkreuz der Seewand auch noch mitzunehmen. Am weiten Almgelände, kurz vor der Lacherspitze zweigt ein Pfad schließlich südlich ab und leitet auf ihren felsigen Gipfel, der einen Hauch an alpiner

Stimmung verbreitet. Danach wandern wir um die Kesselwand rechts herum, bis linker Hand ein Steiglein abzweigt und auf die mit Gipfelkreuz geschmückte Wand hinaufleitet. Anschließend geht es von hier auf gutem Wege weiter zur nördlich gelegenen Soinwand, einem recht einsamen Gipfel, von dem nicht einmal die genaue Höhe in der Karte steht. Hier sollte man innehalten und die Ruhe vorm Sturm nochmals genießen. Man steigt mit Blick zur Zahnradbahn westlich aus dem Sattel ab und südlich zur Zeller Scharte auf. Von hier wandert man unter unzähligen Touristen nördlich, rechtshaltend und steigt um den Wendelstein herum mühsam zum Gipfel, der an allen Ecken und Enden vollbebaut ist. Eine rundum versicherte Steiganlage führt auf der gegenüberliegenden Seite des

Gipfels zum Gebäudekomplex des Wendelsteinhauses abwärts. Der Massenandrang ist hier an Spitzenzeiten so enorm und grotesk, dass man sich darüber schon wieder amüsieren kann. Den Trubel hinter sich lassend steigt man vom Wendelsteinhaus südwestlich entlang der Seilbahn ab und biegt bei der ersten Weggabelung rechts ab. Gut 200m weiter erreicht man einen kleinen Sattel (1580m), aus dem der markierte Weg jenseits hinunterzieht. Hier gibt es die Alternative auch links auf dem Kamm weiterzuwandern, wo einem eine schwache Pfadspur den Weg weist – ein „vergessener Pfad“ in Rufweite des Wendelstein-Wahnsinns! Der undeutliche Pfad führt bald steil in die Nordseite hinab und trifft wieder den Wanderweg, auf dem man nach einem kurzen Abstecher beim Gipfelkreuz der Kirchenmauer an ihr rechts vorbei zum Schweinsberg wandert. Dieser wunderschöne Grasberg garantiert ein deutlich stilleres Gipfelerlebnis als seine überlaufenen Nachbarn Wendelstein und Breitenstein. Vom Gipfelkreuz folgt man nördlich weiter und haltet die Augen offen, um den nicht in den Karten verzeichneten

Pfad zu finden, der nordwestlich in Kammnähe durch Latschenfelder und Wiesen in den Sattel (1351m) hinunterführt. Über schroffes Gelände steigt man in Serpentinen zur Hubertushütte hinauf und bereits wenige Minuten später ist auch der Breitenstein erreicht. Weiter führt uns der Wegverlauf von hier hinüber zum Westgipfel, in weiterer Folge über den markierten Weg Nr.: B4 hinab zur Bucheralm und letztendlich nach Birkenstein, wo man ein zweites Auto geparkt haben sollte.

Charakter: Mittelschwere, sehr lange Überschreitung mit viele Gipfeln. Meist einfache und markierte Wege, teils aber auch unmarkiert. Etwas Trittsicherheit, Orientierungssinn und gute Kondition ist jedenfalls Voraussetzung.

Distanz: 21,59 km

Höhenunterschied: 1569 Hm

Gehzeit: Bahnhof Bayrischzell – Käserwand ca. 2,5 Std., Käserwand - Wendelstein ca. 2 – 2,5 Std., Wendelstein – Schweinsberg 1 – 1,5 Std., Schweinsberg – Breitenberg 1 – 1,5 Std., Abstieg ca. 2 Std.

Einkehrmöglichkeit: Wendelsteinhaus (1740m), Hubertus Hütte (1585m), Gasthaus Oberwirt in Birkenstein

Parkmöglichkeit: Am Bahnhofs-Parkplatz ausreichend vorhanden.

Tourenplan zum Ausdrucken!
Überschreitung Wendelsteingebirge.pdf
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GPS Track & Höhenprofil


Die Bilder zur Tour