Türkei


Der Höchste Berg des Landes

Ararat 5137m

Der Berg Ararat, das Wahrzeichen Ostanatoliens, gehört mit seinem von ewigem Eis bedeckten Gipfel zu den heiligsten und berühmtesten Bergen der Welt. Der Bibel zufolge soll am Ararat nach der großen Sinflut die Arche Noah gestrandet sein. Gut vorstellbar, den der majestätische Vulkangipfel überragt die umliegende Hochebene um mehr als 3000m. Dieser erloschene Vulkan zählt aber auch zu den schönsten Bergen der Welt. Weil er mit seinen 5137m einfach völlig frei dasteht, wirkt er noch um ein Stück imposanter. Technisch gesehen ist dieser Gipfel, mal abgesehen von der Höhe als unschwer einzustufen. Der atemberaubende Ausblick über das anatolische Hochland bis hin zu Armenien verleiht dieser Trekkingtour ein unvergessliches Abenteuer.

( 26. - 30. juli 2014 )

GPS Track & Höhenprofil

GPSies - Ararat (5137m)

Charakter: Anspruchsvolle, hochalpine Bergtour auf den höchsten Gipfel der Türkei. Augrund der Höhe ist eine dementsprechende Akklimatisierung notwendig. Je nach Verhältnissen ist unter Umständen das sichere Gehen mit Steigeisen unumgänglich.

Distanz: ca. 23,0 km

Höhenunterschied: insgesamt ca. 3200 m

Gehzeit: Ausgangspunkt - Basislager 4 - 5 Std., Basislager - Hochlager 3 - 3,5 Std., Hochlager - Gipfel 4 - 5 Std. Std., Abstieg - Hochlager ca. 4 Std., Hochlager - Basislager 2,5 - 3 Std., Basislager - Ausgangspunkt 2,5 Std.

1. Tag: Basislager

Gleich nach dem Frühstück verstauten wir die nicht benötigten Kleidungstücke und Utensilien im Hotel. Danach brachte uns der Bus in den kleinen Ort Elikoy auf ca. 2200m Seehöhe, von wo unser Trekkingabenteuer begann. Recht moderat, nur mit dem Tagesgepäck bewaffnet folgte unsere zusammengewürfelte Truppe dem ausgetretenen Trampelpfad ins Basislager bergauf. Immer den in den Himmel ragenden Ararat mit der weißen Haube vor Augen. Ein beeindruckender Anblick! Wie schon anfangs erwähnt mit erleichterten Gepäck, da Mulis und Pferde die Zelte und persönliche Gipfelausrüstung schleppten. Am Abend galt für mich dann eine Runde im Basislager drehen und alles begutachten. Abendessen, Schlafsackkuscheln und gute Nacht!

2. Tag: Akklimationstag

Der gesamte Tag ist für die weitere Akklimatisierung sehr wichtig. Vormittags starteten wir zu einer Halbtagestour auf das Hochlager. Anfangs führte ein gutausgetretener Weg zwischen grobes Blockwerk hindurch, bevor er immer mehr ansteilt und in schottrigen Serpentinen zum „Ararat Cafe“ hinaufzieht. Von hier dann in gewohnter Manier weiter zum Hochlager (4200m). Nach einer ausgiebigen Rastpause geht es anschließend wiederum hinab ins Basislager, wo wir einen weiteren „Zeltlager-Abend“ mit einem Doserl Bier erleben konnten. Gute Nacht!

3. Tag: Hochlager 4200m

Dasselbe Spiel wie am Vortag! Ziel ist wiederum das Hochlager auf 4200m. Diesmal jedoch verbringen wir die Nacht eine Etage weiter oben. Der große Vorteil des Tages: Keine EILE!!! Wir haben für die 1000 Hm den ganzen Tag Zeit. Was soll man sonst da oben die ganz Zeit tun? Nasenbohren oder Zehenspielen. Also Zeit lassen! Zur Höhenanpassung gehört aber auch viel trinken. Anschließend bezogen wir im Hochlager unsere „Kuppelvillen“ und warteten aufs Abendessen. Christine übte sich fleißig als Zeltdorf-Köchin beim Zwiebel und Paprika schneiden. Plötzlich verdichteten sich die Wolken rundum den alleinstehenden Ararat. Es dauerte nicht lange und Graupelschauer gingen über uns nieder. Etwa 200m höher fiel sogar Schnee. Na, fesch! Nach dem Abendmahl, so gegen 18.00 Uhr begaben wir uns alle zur Ruhe. Schließlich stand morgen der kräftefordernste Tag am Programm!

4. Tag: Gipfeltag und Abstieg ins Basislager

Bereits um 1.00 Uhr war die Nacht zu Ende. Die letzten Vorbereitungen und ein zeitiges Frühstück, bevor es losging. Die Besteigung ist zwar technisch nicht sehr schwierig, jedoch die Schneefälle der Nacht erschweren mit höchster Wahrscheinlichkeit den heutigen Gipfeltag. Obendrein waren die Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt gesunken. Im „slowmotion“ Tempo stiegen wir im Schein unserer Stirnlampen Step-by-Step die schneebedeckten Serpentinen höher und höher. Bei herrlichem Sonnenaufgang erreichten wir den Ansatz des Gletschers. Der Neuschnee war griffig! Somit ersparten wir uns das Anlegen der Steigeisen und marschierten weiter in Richtung Gipfel. WOW, der Wind pfiff uns so richtig um die Ohren. Ich würde sagen so um die -15° Celsius gefühlt. Aber jetzt konnte uns nichts mehr abhalten, der Gipfel war in greifbarer Nähe. Etwas schnaufend stapfte unsere Gruppe im Gänsemarsch auf den höchsten Punkt der Türkei. GRATULATION! Berg Frei! Normalerweise könnte man hier bis zum Elbrus im Kaukasus, das Kackar-Gebirge im NW und den Demavand im Iran ausmachen. Doch heute leider nicht! Nach einer ausgiebigen Rast führte unsere Route auf gleichem Wege wieder hinab ins Hochlager, wo wir uns nochmals stärkten, die Zelter abbauten und das Gepäck Muli-gerecht packten, bevor wir daraufhin zügig zum Basislager abwärts stiegen. HALT!!! Ach ja, im „Ararat Cafe“ gab es noch eine Belohnung! Übernachtung im Basislager.

5. Tag: Abstieg zum Ausgangspunkt

Zeitig verließen wir unser altbekanntes und bereits gewohntes Zeltlager. Jeder hatte nur mehr eines im Kopf: eine warme Dusche und ein weiches Bett. Doch bis dahin war es noch ein vollgepackter Tag! Die Schritte wurden schneller und schneller, wir erreichten eigentlich in Rekordzeit den Ausgangspunkt knapp oberhalb von Elikoy, wo wir natürlich auf unser Gepäck warten mussten. Etwa eine halbe Stunde später gesellten sich auch die Pferde und Mulis zu uns. Noch schnell verladen und ab ging es zurück ins Hotel.