Türkei


12 Tage ARARAT Trekking

Der Berg Ararat, das Wahrzeichen Ostanatoliens, gehört mit seinem von ewigem Eis bedeckten Gipfel zu den heiligsten und berühmtesten Bergen der Welt. Der Bibel zufolge soll am Ararat nach der großen Sinflut die Arche Noah gestrandet sein. Gut vorstellbar, den der majestätische Vulkangipfel überragt die umliegende Hochebene um mehr als 3000m. Dieser erloschene Vulkan zählt aber auch zu den schönsten Bergen der Welt. Weil er mit seinen 5137m einfach völlig frei dasteht, wirkt er noch um ein Stück imposanter. Technisch gesehen ist dieser Gipfel, mal abgesehen von der Höhe als unschwer einzustufen. Der atemberaubende Ausblick über das anatolische Hochland bis hin zu Armenien verleiht dieser Trekkingtour ein unvergessliches Abenteuer.

1. Tag ( 21. Juli 2014 )

Pünktlich um 10.30 Uhr startete unser Airbus TK 1630 der Turkish Airlines von München nach Istanbul. Ein angenehmer Flug, eine überaus sanfte Landung und schon standen Angela, Christa, Christine und ich mitten in der pulsierenden Metropole am Bosporus. Gleich darauf ging es kurzweilig aber etwas spannend durch die stark frequentierten Straßen zum Hali Hotel im bekannten Stadtteil Sirkeci. Jetzt stand erst einmal „FRISCHMACHEN“ am Programm. Anschließend schlenderten wir 4 durch das Treiben der Straßen hinunter zur bekannten Galatabrücke, um eine Schifffahrt am Bosporus zu chartern. Kann ich nur jedem nahelegen! In einem typischen landesüblichen Lokal ließen daraufhin den ersten Tag gebührend ausklingen.

2. Tag ( 22. Juli 2014 )

Gleich nach dem Frühstück, am frühen Vormittag holte uns ein lokaler Reiseleiter zu einem Stadtrundgang ab. Obendrein lernte sich heute unser 10köpfiges Ararat-Team zum ersten Mal kennen. Mit von der Partie waren Jörg Werner, Klaas, Steffi, Robert, Paul, Andi und wir vier. Also stapften wir nunmehr zu zehnt unserem deutschsprachigem Führer durch Straßen und enge Gassen hinterher. Die Höhepunkte und Stationen dieser Führung bildeten die Sehenswürdigkeiten Hippodrom, die Blaue Moschee, Hagia Sophia und natürlich der Große Basar der Millionenmetropole. Der spätere Nachmittag stand wiederum zur freien Verfügung. Zielstrebig setzten wir unseren Erkundungsgang zum bekannten Galataturm fort. Selbstverständlich durfte die Liftfahrt auf die Aussichtsplattform über Istanbul nicht fehlen. Abendessen und Packen beendeten den zweiten Reisetag.

3. Tag ( 23. Juli 2014 )

Bereits um 6.45 Uhr ging unser Inlandsflug weiter nach Van im Osten der Türkei. Puh, da hieß es zeitlich aus den Federn zu hüpfen! Ich war ganz überrascht, da der Flug hierher beinahe 2 Stunden dauerte. Aber es waren ja auch satte 1300 km ab Istanbul. Jedenfalls erwartete uns unsere Bergführerin Ismet samt Chauffeur pünktlich am kleinen Flughafen, von wo es dann in weiteren 4 Stunden Busfahrt in das malerisch am Vansee gelegene kleine Städtchen Adilcevas ging. Unterwegs gab es jedoch noch einen kleinen Zwischenstopp um sich alte Ausgrabungen eines Friedhofs anzusehen. Unser Hotel, nein die ganze Stadt war staubtrocken! Kein einziges Doserl Bier war aufgrund des Ramadam aufzutreiben. Stattdessen kamen wir aber in den Genuss den netten direkt am Straßenrand liegenden „Gastgarten“ (1 Tisch & 4 Sesseln) unseres Cevizlibag Hotels benutzen zu können. Ach was gab es da alles zu sehen. Ein vierspuriger Highway zog in das Ortsinnerste. Wenige Autos wechselten sich mit grasenden Kühen am begrünten Mittelstreifen und Ziegenherden ab. Ein entspannender Abendausklang bei einem Glaserl Wasser.

4. Tag ( 24. Juli 2014 )

TAGWACHE 4.00 Uhr morgens! Noch mit schläfrigen Gesichtern geht es heute an die Ersteigung des Süphan - Gipfels (4.058m). Der Busfahrer chauffierte uns noch in der Dunkelheit auf einen nahegelegenen Sattel, von wo aus es in der Dämmerung in Richtung des dritthöchsten türkischen Gipfelziel ging. Relativ moderat ansteigend führte ein Steiglein über Geröll- und kleinwüchsigen stacheligen Staudenteppich bis auf 3800m Seehöhe. Dabei hat man immer eine fantastische Sicht auf den endlos wirkenden Vansee. Im oberen Teil muss man jedoch mit teils harten Altschneefeldern rechnen. Doch das Kriterium dieser Besteigung ist zweifelsohne die Blockkletterei über zum Teil großes lockeres Blockgestein. Hier ist wirklich Vorsicht angesagt! Allesamt, 7 Stück an der Zahl konnten sich an der Besteigung des 4000er erfreuen, den Ausblick über den See und die umliegende Bergwelt genießen. GRATULATION an alle 7 an dieser Stelle. Abstieg entlang derselben Route und anschließend Transfer zum Hotel.

5. Tag ( 25. Juli 2014 )

Nach dem bereits obligatorischen Packen führt uns die Reise in einer 4 stündigen Busfahrt weiter nach Dogubeyazit, dem Ausgangspunkt unserer Ararat-Besteigung. Angekommen im Simer Hotel wurde unser Gepäck schnellstmöglich im Zimmer verstaut, bevor wir gemeinsam die aussichtsreiche „ARARAT“ Terrasse des Hotels erstürmten. ZISCH und Prost, mit Blick auf den unnahbaren wirkenden höchsten Gipfels der Türkei! Mehr brauche ich hier wirklich nicht zu schreiben. Anschließend besichtigten wir das kulturelle Highlight der Gegend – den Ishak-Pasa-Palast. Am Abend folgt dan letztendlich die Tourenbesprechung für die folgenden Tage am Weg zum Agri Dağı.

6. Tag ( 26. juli 2014 )

Gleich nach dem Frühstück verstauten wir die nicht benötigten Kleidungstücke und Utensilien im Hotel. Danach brachte uns der Bus in den kleinen Ort Elikoy auf ca. 2200m Seehöhe, von wo unser Trekkingabenteuer begann. Recht moderat, nur mit dem Tagesgepäck bewaffnet folgte unsere zusammengewürfelte Truppe dem ausgetretenen Trampelpfad ins Basislager bergauf. Immer den in den Himmel ragenden Ararat mit der weißen Haube vor Augen. Ein beeindruckender Anblick! Wie schon anfangs erwähnt mit erleichterten Gepäck, da Mulis und Pferde die Zelte und persönliche Gipfelausrüstung schleppten. Am Abend galt für mich dann eine Runde im Basislager zu drehen und alles begutachten. Abendessen, Schlafsackkuscheln und gute Nacht!

7. Tag ( 27. Juli 2014 )

Der gesamte Tag ist für die weitere Akklimatisierung sehr wichtig. Vormittags starteten wir zu einer Halbtagestour auf das Hochlager. Anfangs führte ein gutausgetretener Weg zwischen grobes Blockwerk hindurch, bevor er immer mehr ansteilte und in schottrigen Serpentinen zum „Ararat Cafe“ hinaufzieht. Von hier dann in gewohnter Manier weiter zum Hochlager (4200m). Nach einer ausgiebigen Rastpause geht es anschließend wiederum hinab ins Basislager, wo wir einen weiteren „Zeltlager-Abend“ mit einem Doserl Bier erleben konnten. Gute Nacht!

8. Tag ( 28. Juli 2014 )

Dasselbe Spiel wie am Vortag! Ziel ist wiederum das Hochlager auf 4200m. Diesmal jedoch verbringen wir die Nacht eine Etage weiter oben. Der große Vorteil des Tages: Keine EILE!!! Wir haben für die 1000 Hm den ganzen Tag Zeit. Was soll man sonst da oben die ganz Zeit tun? Nasenbohren oder Zehenspielen. Also Zeit lassen! Zur Höhenanpassung gehört aber auch viel trinken! Anschließend bezogen wir im Hochlager unsere „Kuppelvillen“ und warteten aufs Abendessen. Christine übte sich fleißig als Zeltdorf-Köchin beim Zwiebel und Paprika schneiden. Plötzlich verdichteten sich die Wolken rundum den alleinstehenden Ararat. Es dauerte nicht lange und Graupelschauer gingen über uns nieder. Etwa 200m höher fiel sogar Schnee. Na, fesch! Nach dem Abendmahl, so gegen 18.00 Uhr begaben wir uns alle zur Ruhe. Schließlich stand morgen der kräftefordernste Tag am Programm!

9. Tag ( 29. Juli 2014 )

Bereits um 1.00 Uhr war die Nacht zu Ende. Die letzten Vorbereitungen und ein zeitiges Frühstück, bevor es losging. Die Besteigung ist zwar technisch nicht sehr schwierig, jedoch die Schneefälle der Nacht erschweren mit höchster Wahrscheinlichkeit den heutigen Gipfeltag. Obendrein waren die Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt gesunken. Im „slowmotion“ Tempo stiegen wir im Schein unserer Stirnlampen Step-by-Step die schneebedeckten Serpentinen höher und höher. Bei herrlichem Sonnenaufgang erreichten wir den Ansatz des Gletschers. Der Neuschnee war griffig! Somit ersparten wir uns das Anlegen der Steigeisen und marschierten weiter in Richtung Gipfel. WOW, der Wind pfiff uns so richtig um die Ohren. Ich würde sagen so um die -15° Celsius gefühlt. Aber jetzt konnte uns nichts mehr abhalten, der Gipfel war in greifbarer Nähe. Etwas schnaufend stapfte unsere Gruppe im Gänsemarsch auf den höchsten Punkt der Türkei. GRATULATION! Berg Frei! Normalerweise könnte man hier bis zum Elbrus im Kaukasus, das Kackar-Gebirge im NW und den Demavand im Iran ausmachen. Doch heute leider nicht! Nach einer ausgiebigen Rast führte unsere Route auf gleichem Wege wieder hinab ins Hochlager, wo wir uns nochmals stärkten, die Zelter abbauten und das Gepäck Muli-gerecht packten, bevor wir daraufhin zügig zum Basislager abwärts stiegen. HALT!!! Ach ja, im „Ararat Cafe“ gab es noch eine Belohnung! Übernachtung im Basislager.

10. Tag ( 30. Juli 2014 )

Zeitig verließen wir unser altbekanntes und bereits gewohntes Zeltlager. Jeder hatte nur mehr eines im Kopf: eine warme Dusche und ein weiches Bett. Doch bis dahin war noch ein vollgepackter Tag! Die Schritte wurden schneller und schneller. Wir erreichten eigentlich in Rekordzeit den Ausgangspunkt knapp oberhalb von Elikoy, wo wir natürlich auf unser Gepäck warten mussten. Etwa eine halbe Stunde später gesellten sich auch die Pferde und Mulis zu uns. Noch schnell verladen und ab ging es zurück ins Hotel. Was stand jetzt am Programm? Ganz klar!! Die Terrasse und ….? Ja, genau – ein Doserl! Anschließend wurden die zurückgelassenen Utensilien eingesammelt, verstaut und abgereist Richtung Van mit Mittagessen auf der Strecke. Einen weiteren Zwischenstopp legten wir noch bei einem beliebten Reiseziel der Türkei ein. Die wundervollen Muradiye Wasserfälle nahe Van. Eine wahre Empfehlung! Daraufhin fuhr unser Bus aber direkt nach Van zum Hotel Tamara, wo wir Zimmer bezogen und einen abendlichen Spaziergang durch die Stadt machten.

11. Tag (31. Juli 2014 )

Noch einmal stand Kultur auf dem Programm! Ein Schiff brachte uns über den Vansee zur Insel Achtamar mit ihrer berühmten Kirche aus der Siedlungszeit der Armenier. Nach einer kurzweiligen Besichtigung tauschten wir das Outdoor-Outfit gegen Badehose und Bikini … und ab ins NASS! Frisch gewaschen schipperten wir mit dem Boot zurück. Ein kurzes Mittagsdinner im Strandlokal und danach zurück nach Van mit Abstecher zum Schloss, besser bekannt als Van-Zitadelle, einer der architektonischen Meisterleistungen mit türkischen, iranischen und armenischen Einflüssen. Abendessen und Übernachtung im Hotel.

12. Tag (01. August 2014 )

Heimreise. 10.15 Uhr mit Turkish Airlines nach Istanbul mit 2 stündigen Aufenthalt. Um 16.05 Uhr Weiterflug nach München.

Fazit: Eine toll geplante Trekkingtour auf das Wahrzeichen von Ostanatolien und noch dazu den höchsten Gipfel der Türkei.